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Metz scheitert im Dähne-Viertelfinale

Kuppenheimer unterliegt deutschem Pokalsieger Fiebig dramatisch


Bei der Endrunde des deutschen Schachpokals ist Hartmut Metz im Viertelfinale gescheitert. Der badische Pokalsieger von der Caissa-Rochade Kuppenheim verlor zwar keine der Turnierpartien und bleibt seit drei Jahren in Cup-Begegnungen ungeschlagen - doch in Kassel schied Metz in der Verlängerung der dritten Runde aus.

Gegen den neuen deutschen Pokalsieger, Thomas Fiebig, verdarb der Spieler aus der Knöpflestadt eine Gewinnstellung ins Remis. Noch mehr Glück hatte der Dortmunder in den folgenden zwei Blitzpartien mit fünf Minuten Bedenkzeit - oder Metz zeigte eben größere Unfähigkeit. Metz stand zweimal kurz vor dem Sieg. In Partie eins hatte er nach einem Figurenopfer entscheidenden Mattangriff, der ihm einen Mehrturm bescherte. Bei mehr als 60 gegenüber knapp 20 Sekunden schaltete der Kuppenheimer FM aber auf Zeitspiel um, statt das nicht weite Matt im Schwerfiguren-Mittelspiel (Dame und zwei Türme gegen Dame und einen Turm) gegen den auf h3 getriebenen weißen König zu suchen. Als plötzlich beide nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hatten, zog Schwarz einen gefesselten Bauern vor dem König ab. Noch schlimmer kam es in der zweiten Blitzpartie: Eine erneut haushohe Gewinnstellung ruinierte Metz endgültig, indem er seinen König nach einem Turmschach nicht wegzog, sondern ein "Gegenschach" in der anderen Hälfte des Brettes gab ... Fiebig, der für die Schachfreunde Brackel ans Brett geht, setzte sich letztlich im Endspiel gegen den Kreuzberger Atila Figura im Blitz mit 4,5:3,5 durch (ein ausführlicher Bericht über die Pokal-Endrunden, auch die der Mannschaft, ist im Juli-Heft des Schach-Magazin 64 zu finden). Metz gewann in der neu eingeführten Trostrunde zwei weitere Partien und verbuchte 4:1 Punkte beim Dähne-Pokal (Elo-Performance: 2428).

Zum Auftakt hatte er gleich zweimal gegen Frank Schellmann antreten müssen. Der frisch gebackene deutsche Vizemeister des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbunds lehnte in der ersten Runde zwei Remisangebote seines Gegners ab, der sich in der ungewohnten Rolle unwohl fühlte. Als Metz sich auf der Gewinnerstraße wähnte, nahm Schellmann die dritte Offerte endlich an. Beim anschließenden Münzwurf über das Weiterkommen fiel Kopf auf den Hallenser. Metz freute sich mit seinem Kontrahenten - schließlich stand er mindestens als "Lucky Loser" in Runde zwei. Auf Grund der kurzfristigen Absage von vier der 32 Qualifikanten kamen die zwei ratingbesten Remisspieler auch weiter. Weil es die unsinnige neue Regel wollte, dass die obere gegen die untere Hälfte ausgelost wurde (statt alles zufällig auszulosen, wie weltweit im Pokal üblich), kam es zur Neuauflage des Duells mit Schellmann. Mit Weiß dominierte Metz diesmal aber von Beginn an. Mit Erfolgen über Alexander Thieme-Garmann (Koblenz) und Tobias Schupp (Niederbrechen/Hessen) erzielte Metz das zweitbeste Punktergebnis hinter Sieger Fiebig. In der Trostrunden-Wertung reichte das aber nicht zu einem der fünf Preise. Die Remis wurden nämlich wie Niederlagen gewertet, so dass der Kuppenheimer am Schluss offiziell mit "nur" 3:2 Punkten zu Buche stand.

Metz-Fiebig
Hartmut Metz (rechts) vor dem Blitz-Duell gegen Thomas Fiebig, der später den Dähne-Pokal gewann

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Zum Auftakt traf Hartmut Metz (rechts) auf den deutschen Vizemeister des Blindenschach-Bundes, Frank Schellmann. Zu dem Duell kam es in Runde zwei erneut!


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